Was macht ein gutes Foto aus?
Wann findet man ein Foto interessant und hat Lust, es länger zu betrachten?
Hier einige eigene Überlegungen:
Das Foto muss den Blick auf etwas Ungewöhnliches richten, etwas sichtbar machen, was sonst unsichtbar ist, weil man nämlich die Perspektive, die der Fotograf eingenommen hat, selbst nicht einnehmen kann. Ein Beispiel wäre ein Foto von der Erdkugel, aufgenommen von der Internationalen Raumstation im All. Es fasziniert, weil nur sehr wenigen Menschen diese Möglichkeit gegeben ist, den direkten Blick auf unseren Planeten zu werfen. Ähnlich verhält es sich mit Fotos von wild lebenden Tieren, die man in der Regel selten oder gar nicht, zumindest nicht in bestimmten Situationen zu Gesicht bekommt.


Das Foto stellt etwas dar, das in unserer Umgebung existiert, theoretisch für alle sichtbar, aber dessen Besonderheit wir nicht in der Flut der Eindrücke, der wir täglich ausgesetzt sind, erkennen:
- eine ungewöhnliche, gar groteske Konstellation von Personen und/oder Dingen, die sich ergeben hat und deshalb belustigt;
- ein flüchtiges Spiegelbild;
- ein Gegenstand, der erst losglöst von seiner natürlichen Umgebung seine ästhetische Wirkung richtig entfaltet;
- ein Mensch in einer spezifischen Situation mit einem bestimmten Ausdruck;
- …
Das Foto lässt beim Betrachter ein inneres Bild entstehen, das sich zu einer Geschichte verdichtet. Dieses Phänomen kann u. a. in der surrealistischen Fotografie (Bild 1), durch Einsatz verfremdender Mittel wie z. B. Infrarot-, Graufilter, … (Bild 2) oder durch Aufnahmeperspektive und Schärfentiefe (Bild 3) erreicht werden.



Das Foto sollte allgemeinen gestalterischen Grundsätzen (Beispiel: Goldener Schnitt , Goldene Spirale) entsprechen und somit den Blick auf das Wesentliche richten, oder aber die genannten Prinzipien bewusst verletzen, um eine bestimmte Wirkung zu erreichen.
Das Foto entspricht den individuellen Vorstellungen von Ästhetik und der tradierten (unreflektierten) Vorstellung von einem guten Foto.
Thema / Projekt orientiertes Fotografieren
Ein lesenwertes Buch mit vielen Ideen und nützlichen Übungen und Arbeitsanweisungen ist "Der rote Faden" von Meike Fischer.
Fachausdrücke der Fotografie: englisch-französisch-deutsch
englisch | französisch | deutsch |
---|---|---|
exposure | exposition | Belichtung |
to expose | exposer | belichten |
expose to the right (ETTR) | exposer pour la droite | nach rechts belichten |
exposure | temps de pose (m) | Belichtungszeit |
long exposure | pose longue (f) | Langzeitbelichtung |
bokeh, boke | bokeh (flou artistique d'arrière-plan d'une photographie) | sanfte Unschärfe-Effekte im Hintergrund |
shutter | obturateur (m) | Verschluss |
shutter speed | vitesse d'obturation (f) | Verschlussgeschwindigkeit |
depth of field | profondeur (f) de champ | Schärfentiefe |
aperture | diaphragme (m), ouverture (f) | Blende |
noise | bruit (m) | Rauschen |
blurry | flou(e) | unscharf |
motion blur | flou de mouvement | Bewegungsunschärfe |
blur | flou (m) | Unschärfe |
tripod | trépied (m) | Stativ |
to focus on | mettre à point | scharf stellen |
lens | objectif (m) | Objektiv |
exposure value (EV) | valeur (f) d'exposition | Lichtwert (LW) |
contre-jour | contre-jour | Gegenlicht |